Der aktuelle Ausbildungsmarkt in Deutschland: Tipps für einen erfolgreichen Ausbildungsbeginn
Deutschland der Fachkräftemangel bereits existiert. Tatsächlich zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes, dass seit Anfang der 1970er jedes Jahr mehr Menschen gestorben sind als geboren wurde. Neben dem daraus resultierenden natürlichen Schrumpfen der Bevölkerung kommt noch hinzu, dass die geburtenstarken Jahrgänge ab 1953 bis in die 1960er hinein in den nächsten 10 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gehen und dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen werden.
Aufgrund der sinkenden Geburtenzahlen bei gleichzeitig steigender Produktivität und daraus resultierender Nachfrage aus der Wirtschaft entsteht ein jährliches Defizit von mehr als 100.000 unbesetzten Ausbildungsstellen. Aus diesem Defizit ergeben sich jedoch auch Möglichkeiten für dich. Welche das sind und was für Vorteile dies aktuell und für die Zukunft bringen wird, berichten wir heute.
Lotsenrunde
Wann starten Ausbildungen in Deutschland?
Traditionell beginnen die Ausbildungen in Deutschland zwischen dem 01. August und 01. Oktober eines jeden Jahres. Allerdings können Ausbildungen auch zu jedem anderen Zeitpunkt begonnen werden.
Wie viel verdiene ich in einer Ausbildung?
Die Mindestausbildungsvergütung im ersten Jahr liegt bei 620 € monatlich. In einer dreijährigen Ausbildung steigt die Vergütung mit jedem Lehrjahr an. Vereinzelte Ausbildungsberufe bieten eine deutlich höhere Ausbildungsvergütung.
In welchen Berufen sind die meisten Ausbildungsstellen unbesetzt?
Die meisten unbesetzten Lehrstellen mit einer Anzahl von rund 22.000 Ausbildungsplätzen sind die Verkäufer/innen und mit 19.500 Ausbildungsstellen der/die Einzelhandelskaufmann/-frau.
Der Ausbildungsmarkt in Deutschland
Jährlich im Juli veröffentlicht die Bundesagentur für Arbeit Ihre Statistik für den Ausbildungsmarkt in Deutschland. Auf rund 374.000 Bewerber im Ausbildungsmarkt kommen rund 502.000 Ausbildungsstellen. Da nicht für jeden Bewerber zugleich eine passende Ausbildungsstelle existiert, sind in diesem Jahr bisher rund 150.000 junge Menschen ohne Ausbildungsplatz und zugleich 256.500 Ausbildungsstellen unbesetzt. Diese Diskrepanz besteht seit nunmehr mindestens 10 Jahren.
Eine weitere sehr wichtige Tendenz ist das Verhältnis der Bewerber zu Ausbildungsstellen. In den letzten 10 Jahren hat diese sich massiv zugunsten der Bewerber/innen gewandelt. Kamen im Juni 2013 noch 105 Bewerber/innen auf 100 Ausbildungsstellen, sind es seit Juni 2016 unter 100 Bewerber auf 100 Ausbildungsstellen. Seit Juni 2022 stagniert der Wert bei 75 Bewerber/innen auf 100 Ausbildungsstellen. Noch deutlicher wird dies bei den unversorgten Bewerber/innen – also diejenigen, die nach der jährlichen Bewerbungsphase ohne Ausbildungsstelle geblieben sind.
Sind im Juni 2013 noch 107 unversorgte Bewerber/innen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen gekommen – aufgrund von einem Missmatch an Interessen, Fähigkeiten oder auch der Örtlichkeiten (Wohnsitz und Ausbildungsstelle), sind im Juni 202 noch 57 unversorgte Bewerber/innen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen zu verzeichnen.
Alles in allem zeigen alle Zahlen des Ausbildungsmarktes nur eine Richtung – die Wirtschaft, das Handwerk und der Handel braucht dringend Nachwuchs. Für eine schnelle Änderung des Trends spricht jedoch wenig. Zu geringe Geburtenraten, zu wenige Bewerber auf Ausbildungsstellen und ein deutliches Problem bei der Vermittlung der richtigen jungen Talente in die richtigen Ausbildungsberufe sind in allen Statistiken deutlich ablesbar.
Gefragte Ausbildungen für die Zukunft
Welche Ausbildungen in der Zukunft gefragt sein werden, hängt von vielen Faktoren ab. Was auch du sicherlich spürst, wir befinden uns in vielen Bereichen im Umbruch, daher ist die Wahl der Ausbildung eine Entscheidung, die für dich von großer Bedeutung ist.
In der aktuellen Lage sind Berufe, die in einer alternden Gesellschaft benötigt werden, ebenso hoch im Kurs, wie das Handwerk, welches immer das Rückgrat einer Gesellschaft darstellt. In der unweigerlichen Transformation der Wirtschaft, Industrie durch Einflüsse der Digitalisierung, aber auch Modernisierung der zu verwendenden Energieformen ergeben sich eine Vielzahl von Berufen, die eine stark wachsende Nachfrage besitzen.
Um es für dich etwas übersichtlicher zu machen, werden wir die folgenden Ausbildungen mit Zukunftspotenzial zuvor kategorisieren.
Ausbildungen im technischen Bereich, im IT-Bereich, im chemischen Bereich, kaufmännischen Bereich und medizinischen Bereich.
Im technischen Bereich sind Elektroniker/innen für Betriebstechnik und Kälte- & Klimatechnik gefragt. Ebenso wie Anlagemechaniker/innen. Aber auch Fachkräfte für Metalltechnik und Mechatroniker/innen werden künftig noch häufiger gebraucht, als dies schon heute der Fall ist.
Im IT-Bereich herrscht schon heute ein erheblicher Fachkräftemangel.
Themen wie Programmierung und Datensicherheit wird in den nächsten 50 Jahren konstant an Bedeutung gewinnen. Daher werden Fachinformatiker/innen, IT-System-Elektroniker/innen und Informatikkaufmann/frau und Informationselektroniker/innen gefragt sein.
Als Industriestandort wird Deutschland auch im kaufmännischen Bereich eine Vielzahl von Industriekaufmänner und -frauen benötigen. Hinzu kommen Kaufleute im E-Commerce, Bankenwesen und Groß- und Außenhandel. Natürlich werden auch künftig noch Einzelhandelskaufleute benötigt, jedoch wird sich dies hin zum E-Commerce weiter verschieben.
Da in Deutschland der Arznei- und Chemiestandort von riesiger Bedeutung ist, sind auch Chemielaboranten/innen, Lebensmitteltechniker/innen und Chemiekanten/innen gefragt.
Im medizinischen Bereich sind in einer alternden Gesellschaft mit geringen Raten des Nachwuchses natürlich Altenpfleger/innen von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Da Menschen jedoch auch insgesamt älter werden, sind Berufe, die mit Hilfsmittel zu tun haben, von großer Bedeutung. Darunter fallen Zahntechniker/innen, Optiker/innen, Hörakustiker/innen und Krankenpfleger/innen.
Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Ausbildung
Neben den persönlichen Interessen, die bei der Ausbildung von größter Bedeutung sein sollten, ist es auch wichtig sich zu überlegen, welche Tätigkeiten Freude bereiten? Persönlichkeiten, die gerne draußen arbeiten, sollten keine Berufe erlernen, die traditionell im Büro ausgeübt werden. In der Regel erwarten euch über 40 Jahre in der Berufswelt, sodass der gelernte Beruf Spaß bereiten sollte. Ein wichtiger Faktor ist natürlich auch die Bezahlung in der Ausbildung, aber auch später im Beruf selber.
Die Top 10 der bestbezahlten Ausbildungen sind Fluglotsen, Polizeivollzugsbeamte, Finanzwirte, Bankkaufleute, Industriekaufmann, Stahlbetonbauer, Mechatroniker, Altenpfleger, Chemielaborant und Fachinformatiker. Die Reihenfolge soll kein Gefälle darstellen, vielmehr handelt es sich um die statistisch bestbezahlten Ausbildungen 2023.
Während das gesetzliche Minimum im ersten Lehrjahr bei 620 € monatlich liegt, kann ein Fluglotse im ersten Lehrjahr mit mindestens 2.500 € monatlich rechnen. Jedoch sind die Anforderungen dort auch am höchsten. Es wird ein Abitur benötigt, maximale Stressresistenz und es müssen diverse Test durchlaufen werden – ähnlich wie bei der Eignungsprüfung der Polizei.
Bei jeder Ausbildungsstelle gilt, nehmt euch ausreichend Zeit für den Lebenslauf und eure schriftliche Motivation für eine bestimmte Ausbildungsstelle. Denkt auch immer daran, alle jungen Bewerber/innen sind im persönlichen Gespräch nervös. Versucht möglichst authentisch zu sein, Nervosität gehört in der Situation dazu und wird daher vom Ausbilder/Gesprächspartner einkalkuliert.
Die Lotsenfassung
Der Arbeitslohn ist ein komplexes Thema, welches sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer betrifft. Das Verständnis der Unterschiede zwischen Brutto und Netto ist entscheidend, um fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen. Indem man die Bestandteile des Bruttoarbeitslohns und die verschiedenen Abzüge zum Nettoeinkommen kennt, kann man seine finanzielle Situation besser einschätzen und möglicherweise Strategien entwickeln, um das Nettoeinkommen zu optimieren. Eigen dir zu diesem Thema finanzielles Wissen an, um aus einer einmaligen Recherche dauerhaft zu profitieren. Lass dich bei Bedarf auch professionell beraten. Oftmals fallen die Kosten gegenüber der gesteigerten Einkommenssituation kaum ins Gewicht.